Investieren in Erneuerbare Energie 2017

Die Studie „Investieren in Erneuerbare Energie 2017“ bildet die Fortsetzung der erfolgreichen Reihe der Jahre 2012 bis 2016. Gemeinsam mit der Kommunalkredit Public Consulting GmbH war SAXINGER bei der Erstellung der umfangreichen, länderübergreifenden Studie tätig. Der Fokus der Studie liegt auf elf ausgewählten Ländern. Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen und Spanien, weiters wurde zusammenfassend Südosteuropa betrachtet.

Die vorliegende Studie zeigt die Entwicklung der gängigsten Fördermodelle für Erneuerbare Energie im Vergleich zu den Vorjahren auf. Eine der Varianten ist die Gewährung eines festen Einspeisetarifs. Diese Form ist auch vom österreichischen Ökostromgesetz 2012 vorgesehen, gemeinsam mit einer betragsmäßigen Deckelung der Förderung, wodurch allerdings insbesondere im Windbereich eine lange Warteliste auf Förderplätze entstanden ist. Die sogenannte „kleine Ökostromnovelle“ 2017 soll dieses Problem etwas abmildern, eine „große Ökostromnovelle“ ist in Vorbereitung.

Eine andere Methode der Förderung stellt das Quotensystem mit Grünzertifikaten (GC) dar. Dabei verkauft der Produzent den Strom am Markt und erhält dafür eine bestimmte Summe GC, die er wiederum an Stromhändler und Netzbetreiber verkauft, die damit ihren Anteil an Grünstrom nachweisen können. Dieses System wurde beispielsweise von Polen, Rumänien und Belgien angewandt, allerdings zeigt die Studie 2017 die damit einhergehenden Handelsprobleme und gewissen Stillstand dieses Modells, einhergehend mit der schrittweisen Einführung anderer Modelle, auf.

Die aktuelle europaweite Entwicklung geht hin zur Förderung in Form von Ausschreibungs- und Auktionsverfahrens, insbesondere für Großanlagen. Hierbei legt der Produzent der Behörde ein Angebot für einen Fixpreis und eine fixe Laufzeit vor. Das Ergebnis der Auktion ist mitunter durchaus ein fixer Einspeisepreis. Dieses System wird in Deutschland und Finnland (seit 2017), künftig auch in Frankreich und Großbritannien angewandt. Auch Irland, Italien und Polen planen, ihre auslaufenden Systeme auf Auktionsverfahren zu wechseln.

Europaweit bleibt Deutschland nach wie vor das Land, in dem der größte jährliche Zuwachs an Erneuerbarer Energie zu verzeichnen ist. Der geplante Ausstieg aus der Atomkraft bietet insofern eine große Chance für die Erneuerbare Energie. Auch Belgien und Frankreich bieten gute Investitionsmöglichkeiten durch den geplanten Ausstieg bzw. eine Reduktion der Kernkraft. Geringe Kapazitäten an Erneuerbarer Energie finden sich derzeit noch in den Niederlanden, Polen und Irland. Mangels nennenswerter Fördersysteme entwickelt sich der Markt in den südosteuropäischen Staaten wie z.B. Bulgarien, Kroatien, Rumänien, der Slowakei, Slowenien und Tschechien langsamer. In der Studie „Investieren in Erneuerbare Energie 2017“ werden die jeweiligen Marktentwicklungen im Detail dargestellt.

In Österreich soll die derzeitige Situation durch die bereits erwähnte „kleine Ökostromnovelle“ verbessert werden und dadurch Investitionen in Erneuerbare Energie attraktiver machen. Dazu soll insbesondere die Verfallsfrist für Anträge auf den Abschluss eines geförderten Einspeisevertrags in der Warteschleife von drei auf vier Jahre verlängert werden. Bei Photovoltaikanlagen soll neben der Reihung nach dem Zeitpunkt der Antragstellung auch eine Reihung nach qualitativen Kriterien vorgenommen werden können. Zur Verhinderung des „Reservierens“ von Förderplätzen sollen Antragsteller verpflichtet werden, binnen drei Monaten nach Annahme des Förderantrages einen Nachweis über die Bestellung der Photovoltaikmodule vorzulegen und die Anlage binnen weiterer neun Monate zu errichten. Zusätzlich soll das Genehmigungsverfahren erleichtert werden, indem künftig nur noch rohstoffabhängige Anlagen eine Genehmigung durch den Landeshauptmann brauchen, sonstige Genehmigungsschritte werden bei der OeMAG konzentriert. Eine gänzliche Neuordnung der Förder- und Genehmigungssituation soll schließlich eine große Ökostrom-Novelle mit sich bringen; diese ist allerdings erst in Planung.

Download der Studie „Investieren in Erneuerbare Energie 2017“

Autor: Thomas Ruhm